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Kapitel 4
Er steckte das Zeichen zu den anderen in seine Hosentasche. Es wurde Abend und die Sonne verabschiedete sich von Marcel, um wieder zur anderen Seite der Erde zu gelangen.
Der Mond kam und er brachte die Dunkelheit mit. Er erkannte Marcel sofort und fragte ihn, ob es ihm jetzt besser ginge, ohne seinen Bruder. Da dachte Marcel wieder an Maurice und wurde sehr traurig.
Als der Mond Marcel so traurig sah, bekam er ein ganz schlechtes Gewissen, denn schließlich hatte er ihm einfach den Bruder weggenommen. Und das nur, weil die beiden immer stritten.
„Aber eigentlich tun das doch fast alle Geschwister.“, dachte er, „Ich muss die beiden unbedingt wieder zusammenbringen.“
„Sag mir, wie kann ich dir helfen?“, fragte er Marcel.
„Gib mir dein Schriftzeichen, das Zeichen für den Mond!“, bat Marcel.
„Natürlich bekommst du es!“, antwortete der Mond „Aber ich möchte dir noch etwas geben, weil es mir sehr leid tut, was ich getan habe.“
Er rief alle seine Freunde, die Sterne zu sich. Es waren ziemlich viele Sterne und der Himmel war nun hell erleuchtet.
„Meine Freunde!“, sagte der Mond, „Dieser nette Junge hier braucht ganz dringend viele Schriftzeichen! Könnt ihr ihm vielleicht helfen?“
„Natürlich!“, flüsterten die zarten Sterne. Und dann schüttelten sie sich ganz leise und sanft. Der Mond schüttelte sich auch.



Plötzlich fielen viele kleine gold und silber schimmernde Zeichen vom Himmel.
„Oh, wie schön!“, rief Marcel „Ich danke dir lieber Mond und euch, ihr lieben Sterne!“
Er hob die Schriftzeichen, die immer noch wunderschön schimmerten wie Mondlicht und glitzerten wie Sternenstaub, auf.
„Hoffentlich zerbrechen sie mir nicht!“, rief er dem Mond zu. „Sie sehen so zart aus!“
„Keine Angst!“, sagte der Mond „Stecke sie ruhig in deine Hosentasche. Sie gehen schon nicht kaputt!“
„Na gut, wenn du das sagst, werde ich dir das mal glauben! Aber bevor ich sie einstecke, will ich sie mir noch einmal genau anschauen.“



„Dieses Zeichen bedeutet also Mond und dieses Zeichen bedeutet Stern.“



Marcel steckte die Schriftzeichen vorsichtig in seine Hosentasche und machte sich wieder auf den Weg.
„Ich werde dir leuchten!“, sagte der Mond, denn er wollte sichergehen, dass Marcel auch den richtigen Weg fand.
Langsam wurde es dunkler und dunkler. Aus dem Wald kamen merkwürdige Geräusche. Eine Eule schrie plötzlich so laut, dass Marcel vor Schreck fast das Herz stehen blieb. Eigentlich war Marcel ein mutiger Junge, aber nun bekam er ein wenig Angst. Er fing an zu laufen. Er lief so schnell er konnte. Beinahe wäre er gegen einen Baum gelaufen, aber der Mond konnte ihn gerade noch stoppen.
„Halt!“, rief er. „Warum rennst du denn so?“
„Vielleicht gibt es hier im Wald wilde Tiere!“, antwortete Marcel.
Aber der Mond beruhigte ihn: „Du brauchst dich nicht zu fürchten! Ich passe auf dich auf!“
Da fühlte sich Marcel wieder sicher. Er hörte auf zu rennen und ging ruhig weiter durch die Dunkelheit. Langsam wurde er müde. Er war schon so lange gelaufen und er war völlig erschöpft. Da sah er plötzlich eine Höhle und beschloss, darin zu schlafen. Die Höhle war kalt und noch dunkler als die Nacht draußen. Aber das war Marcel egal. Er war einfach zu müde.



Er ging tief in die Höhle hinein. Als er nichts mehr sehen konnte, holte er das Schriftzeichen des Mondes aus seiner Tasche. Das Zeichen leuchtete ihm ein wenig.
Bevor Marcel sich auf den Boden legte, um zu schlafen, holte er noch die Schriftzeichen der Sonne und der Sterne heraus und legte sie um sich herum. Die Schriftzeichen leuchteten so hell, dass kein wildes Tier sich in die Höhle getraut hätte. Nun fühlte Marcel sich sicher genug und schlief friedlich ein.
Er schlief tief und fest und träumte von … nein, dieses Mal nicht von seinem Bruder, sondern von seinem Lieblingsessen, Nudeln mit Ei!
Plötzlich wachte er auf, denn ein knurrendes Geräusch weckte ihn.
„Hilfe, ein Wolf!“, dachte er. Aber es war nur sein Magen, der knurrte.

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